Am 23. Juni 2016 haben die
Bürger von Wales, Nordirland, Schottland und England in einem Referendum
abgestimmt, welches über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU
entschied. Mit einer Mehrheit von 51,9 %
stimmten sie für einen Austritt aus der Union. 1973 trat der Inselstaat in die
EWG, dem Vorläufer der EU, ein. Schon damals widerstrebte der konservativen
Regierung die EU. Deshalb kam es zwei Jahre später zum ersten Referendum, bei dem
das Volk sich mit 67 % (!) gegen den Austritt entschied. Die Gegner gab es aber
noch immer und sie drängten auf ein Ausscheiden aus der EU.
Die Briten empfanden die
„Flüchtlingskrise“ und vor allem die EU-Einwanderer aus den osteuropäischen
Staaten als Probleme, die ihnen durch die Zugehörigkeit zur EU entstanden
sind. Zudem fanden sie die Vorschriften
und die Geldverteilung besonders im Agrarsektor unter den EU-Staaten ungerecht,
da sie von den Fördergeldern nicht profitieren konnten.
All diese Dinge spielten
in die Entscheidung zum Austritt mit hinein, aber auch die Blindheit der Union,
die die Gefahr des Brexits unterschätzte.
Die Folgen wären wohl vor
allem wirtschaftlicher Natur. Dabei ist das Vereinigte Königreich wohl der
größte Verlierer. Mehr als 1% der Erwerbstätigen auf der Insel sind bei
deutschen Unternehmen beschäftigt und somit ist ihr Arbeitsplatz auch bedroht.
Damit kann man auch schon
zum nächsten Punkt kommen: Die Engländer sind immer noch nicht über den Verlust
ihres einstigen Imperiums hinweggekommen. Viele wollen mit dem Loslösen aus der
„deutsch-französischen Umklammerung“
wieder mehr Eigenständigkeit und Macht. Alle Experten vermuten jedoch,
dass das Gegenteil eintritt.
Es wird also ein
Verlustgeschäft für alle Beteiligten, vor allem für Großbritannien sein. Bei
dem der europäische Gedanke absolut in den Hintergrund rückt.
Friedrich Lemke (9/10 A)
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